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Die Verwaltung von Liegenschaften ist von entscheidender Bedeutung, um die Ziele der Energiestrategie 2050 des Bundes zu erreichen. Dieses Bewusstsein führt zu der Notwendigkeit, eine Vielzahl von Entwicklungen und möglichen Maßnahmen zu planen und umzusetzen.
Im Immobilienbereich wird eine Energiestrategie verfolgt, die vor allem auf Nachhaltigkeit und Effizienz, den Einsatz von erneuerbaren Energien und die Nutzung von Abwärme zur Strom- und Wärmeerzeugung setzt. Langfristig soll der Gebäudebestand CO2-frei sein. Konkret werden folgende Ziele verfolgt, die symbolisch durch das BFE (Bundesamt für Energie) mittels einer Rose dargestellt und definiert werden:
  • Reduktion
  • Optimierung
  • Substitution
  • Erneuerbare Energien
  • Nachhaltigkeit
Reduktion Bis 2050 soll der Endenergieverbrauch (Wärme und Strom) des Schweizer Gebäudebestands 55 TWh statt 100 TWh (Durchschnitt 2010-2015) betragen. Im Jahr 2050 wird der durchschnittliche Verbrauch pro m2 im Vergleich zu 2010 um 60 % sinken, und wenn man die Entwicklung der bebauten Flächen berücksichtigt, wird dies einen höheren Aufwand pro m2 bedeuten. Optimierung Bis 2030 wird die betriebliche Energieoptimierung für alle Gebäude zur Pflicht. Je nach Art des Gebäudes gelten unterschiedliche Bestimmungen. Dem zu folge muss bis 2050 der energetische Zustand eines jeden Gebäudes in der Schweiz bekannt sein. Die Kenntnis des energetischen Zustands des Gebäudes wird unabdingbar sein, um die Notwendigkeit von Renovierungen aufzuzeigen, und dieses Bewusstsein wird die treibende Kraft bei der Entwicklung einer geeigneten Renovierungsstrategie sein. Ebenso notwendig wird die Transparenz über den energetischen Zustand von Gebäuden sein, der beim Kauf oder der Anmietung berücksichtigt werden muss. Substitution Die Verwendung von Heizöl, Gas oder direktem Strom zum Heizen wird nicht mehr erlaubt sein, da diese Systeme durch moderne Technologien ersetzt werden. Tatsächlich werden Fernwärmenetze zu mehr als 80 % durch Abwärme oder erneuerbare Energie (fossile Anlagen) versorgt. Erneuerbare Energien Bis 2050 sollen Gebäude, Quartiere, Gebiete und ganze Städte in der Lage sein, ihre Energieversorgung weitestgehend ganzjährig selbst zu sichern, ohne dass dafür Speicherkapazitäten im Netz benötigt werden. Darüber hinaus werden die Gebäude selbst durch Interaktionsprozesse einen wesentlichen Teil des Energiebedarfs der E-Mobilität decken. Energienetze werden nicht nur in der Lage sein, Energie zu liefern, sondern auch jedem Erzeuger die Möglichkeit geben, seine eigene Überproduktion einzuspeisen – sowohl thermisch als auch elektrisch. Nachhaltigkeit Bis heute werden alle Bauprojekte nach den Interessenkonflikten und dem Nutzen für die nachhaltige Entwicklung in der Schweiz bewertet. Sei es die Sicherstellung bezahlbarer Mieten oder eine Verdichtung, die für ein hochwertiges Wohnumfeld sorgt. Die Grenzen des Projekts werden nicht mehr an den Außengrenzen des Gebäudes aufhören, das Gebäude wird mit seiner Umgebung interagieren und die Grenzen des Projekts werden von der Nachbarschaft bis zur Stadt reichen. Die für den Bau, Abriss und die Bereitstellung von Heizung, Kühlung und Warmwasser benötigte Energie soll keine CO2-Emissionen mehr verursachen – das ist das große Ziel. Die Gesellschaft wird in der Lage sein, ihre täglichen Wohn-, Arbeits- und Freizeitbedürfnisse mit einer Netto-Null-Bilanz zu decken, unter anderem dank des Energiebeitrags des Gebäudebestands. Eine Win-Win-Situation Die Sanierung von Gebäuden bringt konkrete Vorteile für die Umwelt und die Gesellschaft, aber auch für die Eigentümer und Mieter als die am unmittelbarsten Beteiligten. Umwelt und Gesellschaft werden davon profitieren, da ein energetisch saniertes Gebäude ökologischer bewirtschaftet werden kann. Infolgedessen werden die Eigentümer eine Steigerung des Marktwerts ihrer Immobilie erleben und können die Investitionskosten durch höhere Mieten finanzieren. Die Mieter werden davon profitieren, da die Renovierung zu einer deutlichen Senkung der Heiz- und Nebenkosten führt, was eine Erhöhung der Nettomiete mehr als kompensiert.

Insights von Pascal Brülhart CEO von Brülhart & Partners AG